Es ist ein Buchgruß an einen, der mehr Bücher geschrieben hat, als die meisten Menschen im Schrank haben. Alles Gute!, wünscht Herausgeber Simon Biallowons dem emeritierten Papst Benedikt XVI. Der Untertitel „Die schönsten Texte und Bilder von Papst Benedikt XVI.“ ist ganz sicher keine Übertreibung. Die Auswahl der Bilder ist einfach gelungen. Es konnte Papst Benedikt XVI. gelingen, der Welt wunderbare Bilder zu schenken. Die Ästhetik seiner Auftritte zeigte noch einmal die Kirche in ihrem schönsten Glanz. Dabei nahm sich der Professor und Bischof, der nun Papst war, ganz hinter seinem Amt zurück. Glaubte man noch zu Anfang, das Wort vom einfachen Arbeiter im Weinberg sei die blanke Tiefstapelei, so zeigte sich später, daß der frisch gewählte Papst diesen Satz ganz ernst gemeint hatte. Die Auswahl der Fotos erbringt mit leichter Hand den Beweis, wie sehr der Mozart der Theologie sich hinter dem Papstamt zurück nahm.
Die Auswahl der Texte ist nach Themen sortiert, die mit den Bildern korrespondieren. Der Papst und Mozart, der als Autor vieler Bestseller, der Abschied des Papstes und andere Bereiche des Lebens werden im Buch durch Texte repräsentiert. Es kleine Leckerbissen des Theologenpapstes, der eine Entfaltung jüngsten Lehrentwicklung hinterlassen hat, die ihresgleichen sucht. Auszüge aus Ansprachen, Schreiben, Enzykliken oder Predigten sind liebevoll und kenntnisreich ausgewählt. Es wird Jahrzehnte dauern, das Erbe dieses Pontifikats aufzuarbeiten und erfassen. Dieses kleine Büchlein macht Lust auf mehr. Gerahmt und garniert werden die Texte des Papstes von Einleitungen und Hinführungen des Herausgebers. Papst Franziskus hatte es sich nicht nehmen lassen, das Vorwort zu schreiben.
Man kann den Theologen Josef Ratzinger / Papst Benedikt XVI. gut lesen. Seine Gedankenführung zeigt, daß er immer auch Lehrer geblieben ist. Sein Anliegen ist erkennbar, den Leser / Zuhörer in seine Gedankenwelt mitzunehmen. Es ist die spannende Reise, den Glauben vor der Vernunft zu begründen. Davon war sein Wirken als Theologe, als Bischof, Kardinal und auch später als Papst gekennzeichnet. Auch wenn im vorliegenden Band nur Häppchen davon auf einem Silbertablett serviert sind, so wird dies immer erkennbar bleiben. Die Schönheit der Texte und die Schönheit der Bilder sind aufeinander hingeordnet. Es macht Freude zu lesen und dazwischen wieder bei einem Bild zu verweilen.
Das Buch ist ein ideales Geschenk für alle, die sich gerne noch einmal die Bilder von Papst Benedikt XVI. ansehen möchten. Es ist gut geeignet, um einen Einstieg zu finden, vielleicht etwas mehr, womöglich eine Monografie des Theologen Josef Ratzinger oder eine Enzyklika des Papstes Benedikt XVI. zu lesen. Im handlichen Format mit einem Umfang von 125 Seiten mit vielen Fotodoppelseiten schreckt es nicht ab. Man mag immer wieder mal hinein schauen und den einen oder anderen Gedanken des emeritierten Papstes mit in seinen Alltag nehmen.
————————————–
Simon Biallowons (Hg.)
Alles Gute!:Die schönsten Texte und Bilder von Papst Benedikt XVI.