Papst Franziskus
Papst Franziskus

Der Papst läßt prüfen. Whow! Es geht um den Diakonat der Frau. Die unterschiedlichsten Medien köcheln über. Wie kommt das? Der Papst hatte auf Anfrage einer Ordensfrau nach dem Diakonat für die Frau angekündigt, dies von einer Kommission prüfen zu lassen.

Wer jetzt schon die Lila-Stola-Bewegung am Ziel ihrer Träume sieht, sollte besser gleich und nachhaltig aufgeweckt werden. Auch Papst Franziskus kennt Ordinatio sacerdotalis und kennt die Stellungnahme der Glaubenskongregation dazu, daß die den Männern vorbehaltene sakramentale Weihe depositum fidei ist. Zwar ist dieser Sachverhalt nicht ex cathedra feierlich verkündigt worden, dennoch steht es so fest.

Um die Weihe, jedenfalls eine sakramentale Weihe kann es folglich nicht gehen. Diese ist eine von mehreren möglichen Formen, die der Kirche zur Verfügung steht, Menschen in ihren Dienst zu nehmen. Ordensleute kennen die Profess, es gibt die Jungfrauenweihe und es gibt in einigen Gemeinschaften die Lebensweihe. Es gibt für hauptamtliche Angestellte in der pastoral die pastorale Beauftragung. Die Vielfalt dieser Möglichkeiten der „In-Dienst-nahme“ stellt einen großen Reichtum dar und öffnet zugleich viele Wege. Welche davon der Zeit, in der wir leben angemessen sind, muß die Kirche immer neu prüfen.

In diesem Falle geht es um einen diakonischen Dienst, der in einer besonderen Bindung an die Kirche auch von Frauen wahrgenommen werden kann. So allgemein muß man es wohl formulieren, denn alles andere wäre Spekulation. Wer natürlich, wie viele Journalisten in den säkularen Medien, kaum oder gar keine Ahnung von der Kirche hat oder wer zwar das Wissen hat, aber eine bestimmte Agenda verfolgt, sieht dann gleich schon den ersten Schritt zur Einführung des Priesteramtes für Frauen getan. So produziert man Enttäuschungen.

In der Antwort auf eine Frage einer Ordensschwester im Rahmen einer Audienz hat der Papst nun zunächst einmal zugestimmt, daß eine Kommission prüft, was für eine Ausweitung des diakonalen Dienstes der Kirche sinnvoll und möglich ist. Diese Prüfung sollten wir abwarten und schauen, was für Ergebnisse sich ergeben. Eine Ausweitung des diakonalen Dienstes der Kirche liegt ganz sicher im Interesse von Papst Franziskus, der sich den Dienst an den Armen auf die Fahne seines Pontifikats geschrieben hat.

Im Gegensatz zu den konservativen Unken und den progessiven Aufbruchsjublern in Deutschland, denkt der Papst etwas anders. Hierzulande denkt man an oder fürchtet sich vor neuen kirchensteuerfinanzierten hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, die dann als „Diakoninnen“ auf wohldotierten Posten gleich den Pastoralreferentinnen die subkutane Revolution in die Kirche tragen. (Die Polemik an dieser Stelle ist gewollt, um die nötige Zuspitzung zu erzeugen. Natürlich gibt es viele Pastoralreferentinnen, die einen guten und wertvollen  Dienst in der Kirche leisten.)

Der Papst dürfte wohl eher einen Dienst von Armen an Armen im Kopf haben.

Was am Ende dabei heraus kommt, wird man sehen.

Die A… äh Dingskarte haben gerade mal wieder die Sala Stampa, die Glaubenskongregation und vielleicht noch die Kleruskongregation, die jetzt wieder den Papsterklärern der Veröffentlichten Meinung den Wind aus den auf Reform geblähten Segeln nehmen müssen.

Bei einer in vielen Regionen der Welt zunehmenden Armut, ist ein neuer Blick auf die Caritas unbedingt erforderlich. Selbst in den Staaten des reichen Westeuropa nimmt die Armut zu und der Mittelstand ab. Auch hier ist ein Dienst an den Armen vielleicht das Gebot der Stunde. Der Dienst der Caritas, der Nächstenliebe, kann die sterbende Volkskirche bei uns enorm herausfordern. Dies umso mehr, als die drei Säulen des Dienstes der Gemeinde (Verkündigung, Liturgie, Caritas) untrennbar zusammen hängen. Die Caritas hat ihren Ursprungsort, d.h. ihre Quelle in der Eucharistie. Beim letzten Abendmahl hat Jesus die Eucharistie eingesetzt und den Liebesdienst der Fußwaschung an seinen Aposteln getan. Ohne das eine gibt es das andere nicht. Ganz gleich, wie viele Planstellen geschaffen werden.

Der Heilige Geist leitet die Kirche, das verlangt von uns eine Menge Vertrauen. In der Pfingstnovene ist es vielleicht nicht die schlechteste Idee, sich in dieses Vertrauen einzuüben.