media septimana
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Da kracht es aber im Gebälk. In Köln ist der Löwe los, so hat man den Eindruck, wenn man die Berichterstattung des Ksta liest. Der Vorsitzende der GKP sieht in Kardinal Woelki inzwischen wohl ganz unzweifelhaft einen Wiedergänger Meisners.
Dabei sind es doch nur wieder mal ein paar Fragen, die offen sind. Kardinal Marx und eine theologisch/pastoral eher linksliberale Fraktion der DBK traten gestützt von der schweigenden Mehrheit, die lieber fünfe zugeben als einen Krach in der Konferenz riskieren, die Flucht nach vorn an.
In der veröffentlichten Stellungnahme sah das alles so einheitlich aus. Die deutschen Bischöfe wollen gemischtkonfessionellen Paaren den Weg zur gemeinsamen Kommunion öffnen. Im Einzelfall natürlich.

Doch eine Prüfung in Rom

Nun haben sieben Bischöfe diese nur mit 2/3- Mehrheit gefaßte Entscheidung zur Überprüfung nach Rom geschickt. Frechheit aber auch. Der Kardinal – der in München – grollt und grummelt. Es sei ja alles nur ein Entwurf, an dem man noch alles irgendwie verändern kann.
Ach ja? In der Pressekonferenz nach der Vollversammung im Frühjahr hörte sich das noch ganz anders an. Man konnte schon lange ahnen, daß der eine oder andere Bischof die eine oder andere Entscheidung der Konferenz, die auf der Schiene Bonn- München zustande gekommen war, nur mit geballter Faust in der Tasche mitgetragen hat. Zu heftig waren die Vorstöße des Vorsitzenden.
Und immer wieder geht es um die Eucharistie. Das ist doch nur … ja, ist was?

Es geht um die Mitte des Glaubens

Das ist die Mitte, das zentrale Geheimnis unseres Glaubens. Hier, in der Eucharistie kumuliert die ganze Lehre, der ganze Glaube der Kirche. Da geht man sich nicht mal eben – allein oder mit anderen – einen Keks abholen. Und auch das Papstwort, die Kommunion sei nicht die Belohnung für die Frommen, sondern das Heilmittel für die Sünder, läßt sich hier nicht heran ziehen.
In der Tat ist die Kommunion, diese allertiefste Begegnung mit Christus, ein Heilmittel für die Sünder. Die Sünder, die als Sünder, mit Reue und Umkehr – immer wieder und wieder und wieder – zum Herrn kommen. Ich bin nicht würdig … das ist nicht nur so daher gesagt. Das stimmt schon. Würde ist kein Zulassungskriterium. Sonst wäre niemand zugelassen. Es geht um Disposition. Das ist etwas anderes. Und zur Disposition gehört nun einmal die volle Mitgliedschaft in der katholischen Kirche. Punkt. Die ganz, ganz, ganz dünne Brücke der Ausnahme legt das Kirchenrecht fest, ist in Todesgefahr und im Falle eines geistlichen Notstandes. Das gibt es. Kirchenrechtler mögen da erklären. Der Seelsorger als Praktiker kann es geistlich erkennen und entscheiden. Vielleicht muß er auch mal was auf sein Gewissen nehmen. Auch das gibt es. Priester können keine Weicheier sein. Im Angesicht des Herrn werden sie sagen müssen, was sie getan oder gelassen haben.

Alles das, was sich in Pressekonferenzen und in der weltlichen Presse so leicht und seicht und gut anhört, ist in Wirklichkeit eine echte Herausforderung im Glauben. Da beißt keine Maus den Faden ab. Nun wird sich Rom mit den Ideen der DBK beschäftigen müssen. Das ist gut so. Der Kirche in Deutschland und leider eben auch Teilen des Episkopats fehlen die Kraft und der Wille aus dem Glauben heraus mutige Entscheidungen gegen den Zeitgeist zu fällen. Das ist leider so. Es wird sich zeigen, was am Ende dabei heraus kommt. Jedenfalls war schon vor Wochen in Rom an der einen oder anderen Stelle ein Grummeln ob der deutschen Entscheidung zu vernehmen. Doch Rom schreitet wesentlich weniger leicht ein, als es die einen erhoffen oder die anderen befürchten. Die lokalen Bischofskonferenzen haben durchaus auch aus eigener Gewalt heraus Verantwortung für den Glauben. Wir sind ja keine kommunistische Zentralverwaltungswirtschaft. Wir sind eine episkopal strukturierte Kirche. Erst im Versagen der Bischöfe, daß wir leider immer öfter erleben und noch künftig erleben werden, tritt der Papst (mit der Kurie) als Garant der Einheit auf den Plan. Und das ist jetzt der Fall.

Warten wir also ab.