Symbolbild

Fake News sind in aller Munde. Jeder unterstellt dem jeweils politisch anderen Lager die Verbreitung falscher Nachrichten. Als wäre Propaganda jemals der Wahrhaftigkeit verpflichtet gewesen.

In jüngster Zeit gründet man Firmen, Behörden, Stiftungen und allerlei andere Körperschaften, um der Verbreitung von FakeNews den Garaus zu machen. Facebook wirkt mit und klärt den Nutzer auf, wie falsche Nachrichten zu erkennen seien. Haben die plötzlich alle das achte Gebot entdeckt?

Auf dem Nachrichtenportal katholisch.de, das von der Firma APG mbH betrieben wird, moniert die Journalistin und Schriftstellerin Monika Metternich in einem Beitrag der Rubrik „Standpunkt“, daß seit längerer Zeit unangefochten ein Fake- Profil des Schriftstellers Martin Mosebach existieren kann.

Das sei im Fall eines Schriftstellers besonders dramatisch, denn

Die Veröffentlichung von Meinungen unter dem Namen eines anderen stellt eine persönlichkeitsrechtsrelevante Pervertierung dar, besonders für denjenigen, der von der Veröffentlichung seiner Meinung lebt.

schreibt Monika Metternich.

Von den Fake News gleich zu Fake Personen. Es ist ein bekanntes Phänomen, daß sich nicht hinter jedem Social Media Profil ein Mensch verbirgt. Social Bots übernehmen in vielen Fällen die Steuerung von Meinungen und Diskussionen. Da wird getrickst, gelenkt, gefaked, was das Zeug hält.

Im Grunde sollte Facebook, seinen eigenen Äußerungen zu Folge ein Interesse daran haben, so etwas wirkungsvoll zu verhindern. Doch in vielen Fällen ist das ein reines Lippenbekenntnis. In jüngster Zeit bekommen viele User Freundschaftsanfragen junger, zuweilen durchaus attraktiver Frauen. Ein Blick ins Profil zeigt ein paar Fotos, ein Posting mit einem Kurzlink. Was sich dahinter verbirgt, will man nicht wissen. Anklicken nicht zu empfehlen. Schon das Aufrufen ein Seite mit illegalen Inhalten ist problematisch. Der technische Laie kann nicht kontrollieren, was der Webserver auf der Gegenseite auf den Rechner schreibt. Auch hinter diesen Seiten stehen keine realen Personen. Meldet man die Profile, so werden sie manchmal gelöscht, manchmal nicht. Das soziale Netzwerk setzt zur Beurteilung gemeldeten von Profilen und Postings eben auch nur Software ein.

Hat Facebook also doch kein Interesse an der Wahrheit? Facebook will Geschäfte machen. Das ist Sinn und Zweck, das Netzwerk zu betreiben. Ist es in einem Staat nötig, bestimmte Sorten von Informationen aus dem Netzwerk zu entfernen, so tut Facebook dies, um in dem Land weiter Geschäfte machen zu können. Man sucht sich lokale Partner und kooperiert mit der Regierung. Es soll schließlich alles reibungslos laufen. Facebook hat keine Mission, außer dem Auftrag, wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Gefakte Profile oder gefakte Meldungen interessieren also nur dann, wenn sie die Geschäfte beeinträchtigen. Nun wäre dies ja relativ einfach zu handhaben. Man meide gefakte Personen oder Inhalte, dann generiert FB keine Werbeeinnahmen damit. Dann kostet das nur Speicherplatz und Traffic, bringt aber nix. Zahlreiche Meldungen würden zudem noch Arbeit machen, denn wenn es zu einem Thema zu viele Meldungen gibt, muß man doch einmal drauf schauen. Alles, was dem Netzwerk den Gewinn schmälert, ist es geneigt zu entfernen. Und die größte Angst hat man vor dem Abwandern der Nutzer. Sobald eine solche Dynamik des Verlassens einsetzt, ist das Netzwerk erledigt. Man hat es bei den *-VZ Netzen gesehen. Halten wir also fest, daß eine Veränderung auf FB nur über die Störung des Geschäftsablaufes funktioniert. Dann, das hat der Bundesjustizminister eindrucksvoll gezeigt, passiert auch etwas.

Der Nachteil ist leider die Trägheit der Masse. Denn wer ist schon bereit, sich mal gegen Facebook aus dem Fenster zu hängen. Eines sollte man wissen: Loggen sich heute 10% der User aus Facebook aus und besuchen FB für drei Tage gar nicht, gehen in der Konzernzentrale die Alarmlampen an.

Fraglich ist am Ende nur noch, ob es was bringen würde, die Anzeige, in der Facebook die User über FakeNews aufklärt, als Fake News zu melden. Denn im Grunde ist es das …