Die Dystopie geht weiter. So lange noch Minister von Maßnahmen reden, wird es der Freiheit weiterhin an den Kragen gehen. Die Evaluation der erfolglosen Maßnahmen ändert nichts.
Mit diesem Blick – nach Ende des ersten Lockdowns – wurde mir klar: wir werden einen langen Abstieg vor uns haben. — Foto: PW

Es liegt jetzt ein Bericht vor, der vorgeblich die Maßnahmen der staatlichen Coronapolitik evaluiert. Die Dystopie in all ihren Facetten wird sichtbar. In Wirklichkeit ist dieser Bericht ein Zeugnis politischer Unfähigkeit. Vieles konnte mangels Daten nicht einmal sinnvoll evaluiert werden. Datenerhebung war politisch verhindert worden. Warum nur?

Wirkungslos von Anfang an

Jeder Mensch mit nur wenig Verstand konnte schon aus der mangelnden Korrelation der Maßnahmen und der Infektionskurven die Wirkungslosigkeit erkennen. Maßnahmen, die angeblich wirkten, waren genau am Knick der Infektionskurve ergriffen worden. Das beste Beispiel ist der kleine Lockdown vor Weihnachten 2020, der bis Mai 2021 andauerte. Im November bei fallender Kurve begonnen, hätte es ein voller Erfolg werden können, hätte das blöde Virus nicht mutiert und hätte mitten im Lockdown die Deltawelle gemacht. Wie kann eigentlich mitten im Lockdown mit Masken, Ausgangssperren, Berufsverboten, Kontaktverboten eine Welle ansteigen? Nun, ganz einfach: Ein Virus schert sich nicht um Politik. Die Maßnahmen hatten keinen, wirklich keinen Einfluss auf die Ausbreitung des Virus.

Dennoch werden bald wieder die Maskentragediskussionsorgien losgehen und im Winter wird man uns wieder zwingen die Masken zu tragen. Wie oft noch? Einmal? Zweimal? Das kann man nicht vorhersagen. Doch am Ende werden alle von Anfang an gegen die Maßnahmen gewesen sein. Das ist immer so. „Ozeanien war nie im Krieg mit Eurasien. Ozeanien war immer im Krieg mit Ostasien.“ (George Orwell, 1984) Auch die Politik wird sich rauslügen. Das Miniwahr aus Orwells Roman ist mehr Wirklichkeit, als es uns lieb sein kann.

Ein dramatischer Niedergang

Abgesehen davon, dass keine der ergriffenen Maßnahmen – auch nicht die heißgeliebte Maske – irgendeinen nennenswerten Einfluss auf das Infektionsgeschehen hatte, stecken wir in einer tiefen gesellschaftlichen Krise. Die sogenannte Coronakrise war nur der Gipfel und das Ende einer politischen Ära des Niedergangs. Demokratische Kultur, allen voran die Debattenkultur ist verloren. Man muss weder Querdenker nicht Verschwörungstheoretiker sein, um zur „maßnahmenkritischen Klientel“ zu gehören. Allein dieser Begriff, mit dem Menschen die ihr grundgesetzlich verbrieftes Recht auf Demonstration wahrgenommen haben, spricht Bände aus der Reihe Umgang totalitärer Systeme mit ihren Kritikern.

Wer nun die Hoffnung hat, dass mit dem Evaluationsbericht alles zu Ende ist, wird sich täuschen. Des Volkes Wunschgesundheitsmininster fabuliert schon von der schweren Herbstwelle und konstatiert eine schwere Sommerwelle. Die einzige schwere Sommerwelle sehen wir – dieser Exkurs sei gestattet – derzeit an den deutschen Flughäfen, die in Folge der Coronapolitik ihre unattraktiven Arbeitsplätze nicht mehr besetzen können. Amazon dankt. Der Markt wird das am Ende regeln.

Die Renaissance – der Campingplatz am Baggersee

In der Vergangenheit hat man uns recht erfolgreich eingetrichtert, man könne Urlaub nur in Regionen unterhalb des 45 Breitengrades machen. Dazu muss man ein Flugzeug besteigen, sich zuvor am Flughafen von 450 Eurojobbern am Baggage drop off und an der Sicherheit demütigen lassen, um dann unter beengten Verhältnissen von überfordertem Kabinenpersonal unfreundlich behandelt zu werden. OK, in der Businessclass ist es besser, aber welcher Billigflieger verfügt über eine solche und welcher Pauschaltourist könnte sich eine solche leisten? Zur angeblichen Erholung kommt man an einem Ort mit kardiologisch ungünstigen klimatischen Verhältnissen an, der den Verzehr von Sauerkraut und Schnitzel verbietet und zu ungewohnter Kost zwingt, was man letztendlich nur dauerhaft alkoholisiert zu ertragen vermag. Und wehe der Keller versteht kein Deutsch. Stress pur. Wer soll sich denn so erholen?

Der Markt mit seiner unerträglichen Gnadenlosigkeit könnte dafür sorgen, dass die Menschen feststellen, dass es der Erholung sogar eindeutig zuträglich ist, auf Hin- und Rückreisedemütigungen zu verzichten und im nahegelegenen Mittelgebirge eine Ferienwohnung zu mieten. Da braucht man auch keine Maske, um zum Frühstück zu gehen. Angeblich könnte das sogar dem Klima nützen. Auch der Campingplatz am Baggersee könnte seine Wiedergeburt erleben.

Innere Freiheit zurückgewinnen

Der Zusammenbruch der Tourismusindustrie ist nur eine, in der Sommerwelle besonders sichtbare Folge der freiheitsberaubenden Maßnahmenorgien. Abgerissene Lieferketten, Mangelwirtschaft, Inflation, ein Bärenmarkt an der Börse und viele weitere Folgen sorgen dafür, dass es nicht zu einem Ende der Dystopie kommen wird. Dass der Krieg in der Ukraine, der zu weiteren Versorgungsengpässen führt, die Lage nicht verbessert, dürfte klar sein. Auf Twitter las ich heute, am Ende der grünen Regierungsmitarbeit werde es leichter sein, regelmäßig sein Geschlecht zu wechseln als regelmäßig zu duschen. Diese These ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Die Abwärtsbewegung unserer Gesellschaft in Fragen der Politik, der Wirtschaft und dem sozialen Miteinander ist noch lange nicht vorbei. Die Coronapolitik, das muss man eingestehen, ist dabei nur ein Baustein in einem unüberschaubaren Puzzle, von dem selbst die gesellschaftlichen Macher nicht einmal den Hauch einer Ahnung haben, wie es am Ende aussehen wird. Und nein, der Great Reset ist nicht die große Weltverschwörung, sondern nur eine weitere dysfunktionale salonsozialistische Idee, die man mit dem Fachbegriff Stakeholde value umschreibt. Und nein, Menschen sind nicht glücklicher, wenn man sie ihres Besitzes beraubt.

Menschen sind glücklicher, wenn ihre innere Freiheit zunimmt. Vorsicht! Das kann mitten in der Dystopie gelingen, wird aber immer auf staatliches Misstrauen stoßen.