Die Dystopie ans Licht bringen

Endlich scheint die Zeit reif, die Coronaaufarbeitung zu beginnen. Es gilt jetzt nicht locker zu lassen und einen langen Atem zu haben.
Die Dystopie verlang nach Aufarbeitung. — Foto: PW

Endlich kann man sagen, endlich ist es so weit, dass sich in Sachen Aufklärung der umstrittenen Coronamaßnahmen etwas bewegt. Wir sind noch weit entfernt von einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss oder einer Enquete-Kommission, doch der Anfang ist gemacht. Am Anfang sollte in der Tat eine nüchterne Untersuchung stehen, welche Maßnahme vorab bekanntermaßen sinnlos war und nur der Einschüchterung diente. Angst war nämlich das Mittel der Wahl, um die Menschen gefügig zu halten. Zuerst war es die Angst vor dem Unbekannten und so kann man mit sehr viel Mühe den ersten Lockdown zwar nicht rechtfertigen, aber verzeihen. Dazu wäre aber das ehrliche Eingeständnis der Verantwortlichen notwendig, selber nur aus Unsicherheit und Panik gehandelt zu haben. Stattdessen klingen immer noch so arrogante Worte wie „Öffnungsdiskussionsorgien“ im Ohr. Grundrechte sind allerdings keine Verhandlungsmasse, sie sind Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat. Ein Staat, der sie nicht gewährt oder aktiv bekämpft, darf als totalitär beschrieben werden.

Wirkungslosigkeit war bekannt

Spätestens der zweite Lockdown war schon aus damaliger Sicht vollkommen übertrieben und komplett unsinnig. Vielleicht werden ihn spätere Generationen mal als kriminell bezeichnen. Ich würde nicht widersprechen. Nicht weniger kriminell war der flächendeckende Einsatz von Arbeitsschutzmasken. Diese Masken der Klasse FFP2 dienen zum Arbeitsschutz bei Arbeiten in gefährlichem Umfeld. Beispielsweise sind solche Masken zu tragen, wo mutmaßlich krankheitserregende Feinstäube in der Luft sind, wo man z.B. mit Asbest arbeitet und in ähnlichen Situationen. Auf Paketen dieser Masken stand bis 2019 auch noch drauf, wozu sie dienen und in welchen Fällen sie nicht nützen. Eine FFP2-Maske bietet keinen Schutz vor Viren. Sie bietet diesen Schutz nicht einmal dann, wenn sie korrekt getragen wird. Wird sie korrekt getragen, schützt sie vor Partikeln und Aerosolen. Viren können die Poren leicht durchdringen. Die Tragedauer ist auf 75 Minuten begrenzt danach ist eine Tragepause von 30 Minuten notwendig, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Wie das mehrstündige Tragen z.B. im ICE zu rechtfertigen gewesen ist, wäre noch zu erklären.

Da niemand in der Lage ist, auf Dauer durch eine solche Maske zu atmen, waren die Tricks, sie durchlässig zu machen, Legion. Von durchstechen der Nähte mit der Prickelnadeln bis hin zu Atemlöchern durch raffinierte Tragetechniken gab es eine Menge zu bewundern, was die Masken erträglich machte. Zu allem Überfluss habe ich Masken in den Händen gehalten, die mich, wäre ich maskengläubig gewesen, um den Verstand gebracht hätten. In der Maskenherstellung herrschte Goldgräberstimmung. Ein Umstand, der gegenwärtig den Bundesrechnungshof beschäftigt. Abgesehen davon lagen reichlich benutzte Masken auf der Straße herum. Wäre man Coronagläubig, müsste man das als bioterroristischen Anschlag werten. In Wirklichkeit war es eine regierungsinduzierte Umweltsauerei.

Ähnliches gilt für die Coronahoroskope, die man als Schnelltests bezeichnete. Dort herrschte auch eine Goldgräberstimmung. Testzentren machten horrende Gewinne und das sogar mit Tests, die nie durchgeführt wurden. Auch hier wird man bei Gelegenheit mal aufarbeiten müssen. Wie alles in der Coronazeit entbehrte auch die Testerei nicht einer gewissen Komik. In den gesamten Jahren der Laborpandemie habe ich mich selber einmal getestet. Ich hätte, da beschwerdefrei auch mit zwei Streifen keine Panikattacke bekommen. In meinem Alter wird man nicht mehr schwanger. Nun ereignete sich, als auch politisch im Grunde alles vorbei war, eine etwas komische Szene. Im Rahmen einer Konferenz wurde ich aufgefordert (nein, nicht höflich gebeten!) mich zu testen. Grund, man wolle abends gemeinsam Essen gehen. Ich teilte mit, dass ich ohnehin nicht mitzugehen gedachte und mich deshalb nicht testen würde. So weit, so gut.

Horoskope mit Teststäbchen

Alle anderen anwesenden erstellten sich ganz brav ihr Coronahoroskop und entsorgten das möglicherweise virenkontaminierte Testmaterial in eine offene Tüte, die an einem Schrank in dem Konferenzraum hing. Angesichts des mutmaßlichen bioterroristischen Anschlags zeigte ich mich zutiefst erschüttert. Noch Fragen? In einem anderen Zusammenhang musste ich mich mit den Vorschriften für innerbetriebliche Testzentren auseinandersetzen. Die Vorschriften waren so, dass ich noch der Ansicht war, sie wären zu lax für den Umgang mit einem potentiell tödlichen Virus. Da ging es um Verwendung von Handschuhen beim Test und Entsorgen des Materials in zwei Beuteln und das einwerfen in eine mit Viruszeichen gekennzeichneten Behälter, in dem ein weiteren Beutel sein musste, dieser durfte verschlossen im Restmüll entsorgt werden. Naja… Immer noch besser als ein offener Beutel am Schrank im Konferenzraum.

Unbestritten ist, dass wohl alle Maßnahmen im Freien jeglicher Grundlage entbehrten. Trotzdem darf noch einmal daran erinnert werden, dass die sogenannten Kontaktbeschränkungen sonderbare Blüten trugen. „Illegale Geburtstagsfeiern“ und ähnliches gehört zu den Begriffen aus der Kiste des Totalitarismus. Kinder sozial zu isolieren war kriminell. Schulen zu schließen, wird uns gewaltig auf die Füße fallen. Die wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns sind noch lange nicht überwunden. Die psychischen Schäden ahnen wir nicht einmal. Die Folgen der umstrittenen Impfung beginnen sich erst langsam in ihrem ganzen Ausmaß zu zeigen. Ob sie jemals umfassend erforscht werden, steht noch in den Sternen.

Das Ausmaß der gesellschaftlichen Schäden ist ebenfalls noch zu erforschen. In meinem gesamten Umfeld höre ich immer wieder in welchem Ausmaß soziale Kontakte weggefallen sind. Viele Menschen haben die Hälfte ihrer Sozialkontakte verloren, andere weitaus mehr. Der Streit um den Grundrechtsentzug hat die Bevölkerung in einem Umfang entzweit und gespalten, der geradezu unvorstellbar ist. Gerade diese soften Folgen, die Vereinzelung und Spaltung haben sich als sehr wirkungsvoll zur Durchsetzung sogenannter Maßnahmen gezeigt. Kritiker, selbst moderate, wurden als Querdenker verleumdet, als Coronaleugner beleidigt und schlimmeres.

Die Schuld der Kirchenfürsten

Zuletzt sei hier auch noch die Kirche genannt. Unvergessen ist ein Foto von einer Mutter, die einem kleinen Kind eine FFP2-Maske aufsetzt, auf der Internetseite meines Heimatbistums. Abgesehen davon, dass Kinder im Wachstum so etwas überhaupt nicht tragen sollten, verliefen Infektionen mit SARS-CoV2 bei Kindern harmlos. Auf einer kirchlichen Seite ein solches Bild zu sehen, war nahezu unerträglich. Es wird noch umso unerträglicher, je mehr sich herausstellt, dass auch das RKI um die Wirkungslosigkeit der Arbeitsschutzmasken wusste. Das aber ist – schon schlimm genug – nur die Außenseite. In NRW waren Gottesdienste nie untersagt. In vorauseilendem Gehorsam schlossen die Kirchen die Türen. Ostern 2020, Weihnachten 2020 und Ostern 2021 fanden ohne Gläubige statt. Danach gab es Gottesdienste mit 2G und 3G. Menschen, die sich die umstrittene Impfung nicht zumuten wollten, waren wie Aussätzige. Die meisten Menschen vergessen irgendwann. Viele vergessen nicht. So haben die Verantwortlichen den sonntäglichen Kirchenbesucherzahlen einen ordentlichen Kick nach unten verpasst, denn einige sind nicht zurückgekommen. Nach einigen Versuchen, mit Maske in die Messe zu gehen, habe ich es eingestellt. Meinen Impfausweis habe ich an keiner Kirchenpforte gezeigt. Wer den sehen wollte, musste auf meine Anwesenheit verzichten.

Ein letzter Punkt, wir haben Verkäuferinnen und Kellnerinnen zu Hilfspolizisten gemacht. Viele haben das mit Humor getragen, doch manche haben es genossen. Vor Weihnachten 2021 Besuch in einer Parfümerie. Keiner kümmert sich um mich, die einzige Verkäuferin steht tratschend ohne Abstand(!) mit einer Kundin zusammen. Irgendwann ging mir die Zeit aus, ich sprach die Verkäuferin an, ob sie mir sagen könne, wo das von mir gesuchte Produkt steht. In bester VoPo-Manier schnauzte sie mich an: Impfausweis! Ich lachte und sagte, dass ich mich an Zeiten erinnerte, da man sich höflich mit der Tageszeit begrüßte, so wie ich es eben auch getan hatte und in denen man auf gestellte Fragen sinnvoll antwortete. Einzig an der Innerdeutschen Grenze im Jahr 1985 erlebte ich einen solchen Tonfall, wie ich anmerkte. Daraufhin erneuerte ich meine Frage und sie schnauzte mich erneut an, ich hätte meinen Impfausweis zu zeigen. Kopfschütteln verließ ich das Geschäft mit dem Hinweis, sie habe gerade einem großen amerikanischen Versandhandel den Umsatz beschert, den ich ihr hätte zukommen lassen wollen. Versteht sich wohl von selbst, dass ich diesen Laden nie wieder betreten werde. Hätte sie mich höflich gefragt, hätte ich ihr sogar einen QR-Code zeigen können.

Gut durch oder gerade noch mal gutgegangen

Angeblich, so hört man bei den Coronamaßnahmenverteidigern, seien wir gut durch die Pandemie gekommen. Das ist ein Irrtum. Die sogenannten Coronamaßnahmen haben einen enormen sozialen, psychischen, wirtschaftlichen und auch gesundheitlichen Schaden angerichtet. Seit Beginn der Impfung haben wir nämlich eine signifikante Übersterblichkeit und einen stetig steigenden Krankenstand. Irgendwie scheint Sucharit Bhakdi mit seiner Warnung Recht zu haben, dass bei Infektionen aller Art die Spikeproteine aktiv werden und selbst kleinere Infektionen ein großes Krankheitskino auslösen. Auch das – was hier etwas heuristisch-hemdsärmelig ausgedrückt wurde – gilt es noch zu untersuchen. Zwar hat mich Corona bis dato verschont, aber jeder Schnupfen, den man sonst mit Nasenspray und Pfefferminztee ausgessen hat, macht gleich die große Welle und erzwingt einen Tag Bettruhe. Scheint so, als hätte mir die Impfung, der ich nicht ausweichen konnte, die Männergrippe beschert. Früher bin ich an Erkältungen nie gestorben, heute an jedem Schnupfen. Einziger Trost: Es scheint abzuklingen. Bhakdi sprach mal von drei bis vier Jahren. Hoffen wir es.

Alle hier aufgezählten Aspekte der sogenannten Pandemie sind natürlich aus dem individuellen Erleben geschildert. Dennoch werden viele diese Aspekte bestätigen, anderen hinzufügen, vielleicht einigen widersprechen oder meine Schilderung übertrieben finden. Es war gut und richtig, die RKI-Files freizuklagen. Es ist gut und richtig, von der Regierung die Offenlegung aller Entscheidungsvorgänge zu verlangen. Es muss, um weiteren Schaden zu vermeiden und möglichst ähnlichen Vorgängen vorzubeugen, alles auf den Tisch.

Und ja, vielleicht waren wirklich in vier Wochen alle im Widerstand, wie Birgit Kelle auf Twitter unkte. Ich gehe sogar fest davon aus, dass wir ein einem Jahr ein Volk von Coronamaßnahmengegnern waren. Das stört mich nicht, ich kann auf recht frühe Veröffentlichungen von mir verweisen. Tja…

Wie auch immer. Der Anfang ist gemacht. Bitte jetzt nicht lockerlassen. Das Ziel lautet eine seriöse Aufarbeitung in einer Enquete-Kommission. Darunter geht es nicht.