Die Pandemie geht weiter. Jetzt wissen die Panikmacher nicht mehr ein noch aus. Es gäbe eine Lösung.
Brückenschoppen in Würzburg in einer anderen Zeit.

Hach, was war man sich sicher. Jetzt sind 67 Prozent geimpft, jetzt ist Ruhe. Die epidemische Lage von nationaler Tragweite soll auslaufen, aber die Maßnahmen bleiben. Bis März! Das Jahr muss noch verhandelt werden. Die neuen Waffen heißen jetzt nicht mehr Lockdown, sie heißen 2G, 3G, jeweils mit oder ohne Plus, wobei das Plus immer irgendwas anderes bedeutet. Die neuesten feuchten Träume reden von 2G mit Test für alle. Die große Freiheit winkt, aber nur für die mit gelber Armbinde bunten 3G-Bändchen. Der Freiheitstag scheint greifbar und dann kommt die große Ernüchterung: Die Infektionszahlen steigen. Sie steigen in nie erlebte Höhen, die ewige Pandemie schlägt mit Wucht zurück. Und jetzt?

Vertrauen vernichtet

Man muss eigentlich nicht lange fragen, denn wer sich hat impfen lassen, fühlt sich derzeit von der Regierung so maximal verarscht, wie es schlimmer nicht mehr sein kann. So baut man Vertrauen vollends ab, so füttert man die Alumützen. Denn: Im Grunde hätte man es wissen können. Die Werte schwankten zwar, weil sie mangels valider Studien nicht vorlagen, aber sie schwankten alle irgendwo in der 70-80 Prozentwelt herum. Keiner der Impfstoffe bewirkt eine sterile Immunität. Man hätte es wissen können. Man hätte es von Anfang an kommunizieren können. Stattdessen faselte man in Regierung und Medien davon, man könne sich in die Freiheit impfen. Selten einen größeren Unfug gehört. Die Impfung schützt temporär vor einem schweren Verlauf der Krankheit Covid19 nach Infektion mit dem Virus namens SARS-Cov2. Nicht mehr, nicht weniger. Das Narrativ der Pandemie der Ungeimpften zerschellt an der Wirklichkeit. Jetzt wird um die dritte Impfung gestritten. Die Stiko verharrt im Tiefschlaf, der geschäftsführende Gesundheitsminister prescht vor, rudert zurück, um wieder vorzupreschen. Business as usual. Das macht der schon seit 20 Monaten so. Kompetenz geht anders.

Es geht im Grunde sogar noch viel weiter und die Erkenntnisse werden immer schlimmer:  Keine der in den vergangenen 20 Monaten ergriffenen Maßnahmen hat die Bevölkerung in nennenswerter Weise vor dem Virus geschützt. Wenn ich schreibe keine, dann meine ich keine. Nein, auch die Maske nicht. Das Virus hat sich trotz Masken, Abständen, Lockdowns, Berufsverboten, Kontaktverboten, Senioreninternierung, Kinderisolierung, Homeoffice, unterkühlten Klassenräumen und Kirchenschiffen, Impfen und allem anderen vorbei an Politik, Verwaltung und Mediengetöse vollkommen unkontrolliert, gemäß seiner Charakteristik verbreitet und hat zu gegebener Zeit die Verbreitung eingestellt. Um dem SPD-Talkshowbeauftragten zuvorzukommen: Wir werden eine fünfte Welle erleben!

Viel zu unkritisch

Das vollkommene Regierungsversagen, das wir in den letzten 20 Monaten erlebt haben, hat zum Ruin der Wirtschaft, zum Abreißen von Lieferketten, zum Verlust von Arbeitsplätzen, zu nicht wieder gut zu machenden Schäden bei Kindern geführt, Menschen psychisch und physisch massiv geschädigt, Milliardenwerte vernichtet, nur relativ brauchbare Vakazine hervorgebracht, das Vertrauen der Menschen in den Staat und die Regierenden und nicht zuletzt in die Wissenschaft extrem beschädigt, gleiches gilt für die meisten Medien, die vollkommen unkritisch weitestgehend die Regierungsnarrative übernommen haben. Allen Unkenrufen zum Trotz waren Krankenhäuser bislang nicht überfordert. Nähme man deren Warnungen ernst, wäre es vor einem Jahr an der Zeit für eine Pflegeinitiative gewesen. Mit etwas mehr Intensivkapazität hätten wir deutlich weniger Panikmodus.

Wer sich – ohne gleich die große Weltverschwörung an die Wand zu malen – in den vergangenen Monaten kritisch mit den Maßnahmen auseinander setzte, wer Statistiken kritisch beäugte, wer Regierungsäußerungen im Rückblick von mehr als fünf Tagen einzuordnen versuchte, fand sich in kürzester Zeit im Shitstorm. Die Angriffe werden so brutal und so persönlich, das ist durch nichts zu rechtfertigen. Ich bin noch nie von so vielen Personen auf Twitter blockiert worden wie in der sogenannten Coronazeit. Wo es mir zu viel wurde, das gestehe ich frei, habe auch ich den Blockierknopf gedrückt. Die Spaltungen gehen mitten durch Familien und Freundeskreise. Beschädigt wurde durch das Regierungshandeln auch das Sozialgefüge unseres Landes. Ausgang ungewiss. Wie es von hier aus weitergeht, ist – auch für mich – ungewiss.

Der letzte Lockdown

Im Grunde weiß es jeder: der nächste Lockdown wird der ultimative, der letzte sein. Im vergangenen Jahr wurde im Panikmodus bei weitaus geringeren Zahlen das Land für fünf Monate geschlossen. Um Weihnachten feiern zu können, wurde bis Ostern dicht gemacht. An Absurdität ist sowas kaum zu überbieten. Doch das ist – zum Glück und hoffentlich wirklich – nicht mehr wiederholbar. Macht die neue Regierung vor Weihnachten die Geschäfte zu, sollte sie gleich Folgenutzungskonzepte für die Innenstädte schreiben, denn danach gibt es keinen nennenswerten innerstädtischen Einzelhandel mehr. Noch einmal die Bänder der Industrie stilllegen, killt auch noch die letzten funktionierenden Lieferketten. Die werden auch nicht wieder anlaufen, jedenfalls nicht in Europa. Gastronomie, Schausteller, Freizeitgewerbe pfeifen schon jetzt aus dem letzten Loch. Noch ein Lockdown und auch das ist Geschichte. Alle 2G- und 3G- Konzepte können als falsches Pandemiemanagment angesehen werden. Sie erzeugen die Illusion von Schutz und das ist nichts anderes als ein Infektionstreiber. Ob 2G/3G- Weihnachtsmärkte überhaupt angenommen würden, ist derzeit fraglich.

Mehr Selbstverantwortung wagen

Es gäbe einen Ausweg aus der Misere: Selbstverantwortung. Früher klärte man Menschen über gesundheitliche Risiken auf und überließ es ihrer persönlichen Einschätzung, wie viel Risiko sie persönlich eingehen oder nicht eingehen wollten. Es gibt – eingeschränkt wirksame – Vakazine. Wer die dritte Impfung haben will, mag sie sich holen. Wer nicht, soll es lassen. Wer Vektorimpfstoffe mRNA- Impfstoffen vorziehen will, soll das tun können. Es ist so still geworden, am Ende ist der gescholtene Astra womöglich doch der beste von allen. Wundern würde es mich nicht. Wer sich derzeit in geschlossenen Räumen aufhält, läuft Gefahr sich zu infizieren. Wer das nicht will, soll es lassen. Wer glaubt, eine Maske schütze ihn, möge eine tragen. Wer das für Aberglaube hält – z.B., weil er den Packungsaufdruck der Maske gelesen hat – mag es lassen. Wer glaubt, sein persönliches Hygienekonzept gefunden zu haben, mag sich daran halten. Wer sich zurück ziehen will, ziehe sich zurück. Früher™ ging man mit Erkältung nicht zu Oma und Opa. Kann man auch heute so halten. Wer etwas ängstlicher ist, der teste sich öfter. Wer weniger Angst hat, teste sich, wenn er sich gefährdet glaubt. Tests müssen nicht kostenlos sein, sie können aber erschwinglich gehandelt werden. Selbsttests von Bürgern sind übrigens kein Pfuibäh sondern Ausdruck von Souveränität und sollten Schnelltests gleichgestellt sein.

Vielleicht zwingt der wirtschaftliche und politische Druck die politisch verantwortlichen langsam zurück in Richtung mehr Selbstverantwortung für den Bürger. Neben sehr vielen anderen positiven Effekten könnte das ganz nebenbei ein Killer für die wildwuchernden Verschwörungstheorien sein. (Am Ende ist nämlich doch alles Bielefeld.)