Also ich habe mich mal umgesehen, die Modernisten in den deutschen Ordinariaten kotzen im Strahl.

Offenbar alles richtig gemacht.

harharHoppla! Mag man sich nun fragen, ist am Hellweg irgendwie plötzlich die Luft zu dünn geworden? Möchte der Betreiber des Blogs vielleicht doch dem Vorsitzenden den DBK nachträglich recht geben. Führt verbloggen vielleicht doch zum Verblöden?

Nichts davon ist der Fall.

Es tobt gerade jetzt von Seiten der offiziellen Medienschaffenden der Kirche ein Wettbewerb darum, wer das durchgedrehteste (aka innovativste) Medienprojekt auf die Beine stellt. Ob es dabei wirklich um Glaubensverkündigung geht, ob es sinnvoll in Sachen Neuevangelisierung ist oder ob es nur darum geht, „hip“ zu sein, spielt offensichtlich kaum eine Rolle. Jahrelang hatte man von Seiten kirchlicher Dienststellen jegliche Medienentwicklung verpennt. Initiativen kamen oft von Privatpersonen oder einzelnen Aktiven in Ordinariaten, die allerdings mit reichlich Widerständen zu kämpfen hatten.

Nun wird alles nachgeholt. Volle Kraft voraus in die Medienwelt. Ziele? Egal, Hauptsache wir sind präsent.

Klar, daß das ein ums andere mal auch Kritik hervor ruft, denn bei solchen Projekten werden tausende und abertausende Steuermittel und Vermögenserträge der Kirche durch den mulitmedialen Schornstein gejagt. Zwar gibt es noch immer keine digitale Bibel der katholischen Kirche oder eine sinnvolle App, um den Katechismus zu lernen. Das scheint nicht wichtig zu sein.

Kritik allerdings ist ganz, ganz übel, wenn man sie an den Projekten jener äußert, die ihre Brötchen unterm Krummstab verdienen.

So ließ sich heute Morgen Ansgar Mayer, seines Zeichens Direktor für Medien und Kommunikation im Erzbistum Köln, auf Facebook vernehmen:

Die katholische Rechte hetzt bereits – offenbar alles richtig gemacht.

Unter dieser qualitativ hochwertigen Ankündigung verlinkt der Direktor für Medien und Kommunikation im Erzbistum Köln einen Artikel über den sog. #EBKHACK.

Mit selbigem habe ich weder etwas zu tun noch habe ich damit nichts zu tun. Es ist mir derzeit relativ gleichgültig, was Kreativen dieser Welt der Heiligen Mutter Kirche digital ans Bein binden. Es wird zu gegebener Zeit zu bewerten sein. Könnte ja sein, daß eine gute Idee darunter ist, denn bekanntlich weht der Geist wo er will.

Bedauerlich ist der zitierte Satz eines leitenden Mitarbeiters in einem deutschen Ordinariat, der seine Freude darüber äußert, daß ein Teil der Gläubigen (angeblich) hetzt. Was derzeit im alltäglichen Gebrauch als Hetze deklariert wird, ist in Wirklichkeit oft genug nichts weiter als harsche Kritik. Allgemeines Mimosentum hat durchaus seinen Einzug auch in die Kirche gehalten. Wobei man den Grad der Mimosigkeit durchaus nivelliert, je nach dem, ob man gerade einstecken muß oder austeilen darf. So kann die Verunglimpfung von harscher Kritik als Hetze durchaus auch schon Hetze sein. Da ist man dann aber nicht so mimosig. Austeilen geht immer.

Bedauerlich ist vor allem, daß der Satz deutlich kennzeichnet, wen man schon a priori ausgegrenzt hat. „Katholische Rechte“, andere reden von „Rechtskatholiken“ und manche machen gar einen „rechten Rand“ aus; alle diese sind per Definitionem raus, exkommuniziert, aus jeglichem Diskurs ausgeschlossen. Man sitzt schließlich am längeren finanziellen Hebel – aka Kirchensteuertopf – und kann mit seiner finanziell wohlgepolsterten Medienmacht alle ausgrenzen, die dem Mainstream zuwider streben.

So bleibt man sich fremd und hält sich den jeweils anderen sicher vom Leibe. Irgendwann tritt auch bei jenen, die den Brückenschlag versuchten, eine Ermüdung ein. Nun haben zwar die in bischöflichen oder überdiözesanen Diensten stehenden Medienschaffenden in der Tat prall gefüllte Truhe im Rücken. Doch eines fehlt nur zu oft, nämlich das Bewußtsein, daß nur die einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn wirklich die Früchte heim bringen.

Diese einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn finden sich an allen Orten in der Kirche. Man findet sie auch, aber eben nicht nur auf bezahlten Positionen. Oft genug sind es gerade die ausgegrenzten und belächelten, die das beste Händchen für die Reben haben. Zum Glück lassen die sich nicht ganz so leicht entmutigen, auch nicht von denen, die mit Panzerknackergelächter feststellen, daß sie alles richtig gemacht haben.

Die beschriebene Situation ist symptomatisch. Sie gilt nicht generell so. Nur zu gut erinnert man sich an Bloggertreffen und andere Anlässe, in denen es hervorgagende Gespräche mit angestellten kirchlichen Medienschaffenden gab. Es gab auch Projekte, in denen es zu einer wirklich gute Zusammenarbeit kommen konnte. Diese Gelegenheiten werden immer seltener. Schade eigentlich.

Für uns Verblödete Blogger spielt das keine Rolle. Wir machen sowieso weiter.