Ist doch klar! Katholiken sind in Deutschland eine gesellschaftlich benachteiligte Gruppe. Das rechtfertigt es, eigene reservierte Parkplätze zu fordern.

Nicht wirklich, oder? Nunja, nachdem wir nun Frauenparkplätze haben, die ja im Grunde nur die Diktatur der bipolaren Heteronormativität festigen, gibt es auch noch Mutter-Kind- Parkplätze. Eine wirklich frustrierende Entwicklung, die jeden gendersensiblen Menschen einfach nur auf die Palmin bringen kann.

Nun fordert die Seniorenunion eigene Seniorenparkplätze. Klar, Senioren fühlen sich in Tiefgaragen oft unsicher. Aber wem geht das nicht so? Daß es keine Parkplätze für Seniorinnen geben soll, ist ja noch verständlich, die dürfen ja auf Frauenparkplätze. Senior*transbiinterzeugkramsgedöns fallen natürlich bei der männlich dominat beherrschten Seniorenunion durch das Raster. Ist ja klar.

Es gäbe noch eine ganze Reihe anderer Sondergruppen, die auch Sonderparkplätze fordern könnten. Man sollte das bald in Angriff nehmen. Schließlich muß auch im Parkhaus alles seine Ordnung haben.

Wenn dann die Parkhäuser und -plätze vollständig in Kategorialparkplätze aufgeteilt sind, braucht man einen Sonderparkplatzguide, der einem auf Grund der persönlichen, natürlich behördlich bestätigten Zustände, in denen man sich befindet, zu dem für einen selbst zugelassenen Parkplatz führt. Auf selbigem darf man natürlich nur mit entsprechendem Parkausweis parken. Der Sonderparkausweis ist bei der zuständigen Kommune zu beantragen.

Tja, da ist zu befürchten, daß alte, weiße, katholische Männer künftig kein Anrecht auf einen Parkplatz in einer öffentlichen Tiefgarage mehr haben. Deshalb ist die Einrichtung von Sonderparkplätzen für diese ohnehin in der Gesellschaft stark benachteiligte Personengruppe unabdingbar.