Mal eben nach Rom. Es war ein Versprechen. Drei Tage Rom, keine Termine, keine Artikel nur bummeln.
Solch ein Versprechen hält man doch gerne.
Und weil die Kamera auch etwas mit Arbeit zu tun hat, blieb sie ebenfalls daheim. Die Fotos mußte dann das Smartphone machen. Erstaunlich, was diese Kleinstcomputer, mit denen man zur Not auch telefonieren kann, als Photos liefern.
In Rom ist die Altstadt nur zu oft sträflich mißachtet. Dabei sind dort wunderschöne Gassen und Plätze. Die berühmteste Piazza ist wohl die Piazza Navona mit ihren Brunnen, die Bernini gestaltet hat. Aber auch andere Plätze haben ihren Charme. Es lohnt sich auch mal auf dem Campo Fiori vorbei zu schauen. Dort auf dem Markt gab es spontan einen Becher mit frischem Obst. Erfrischung und gesund auch noch. In Italien jedenfalls schmecken die Erdbeeren schon.
Direkt am Tiber wohnt es sich gut. Auch das ist in Rom sehr praktisch: Es gibt zahlreiche B&B, die guten Komfort bieten und wirklich sehr zentral gelegen sind. So wird auch ein spontaner Kurztrip nicht allzu teuer. Man sollte bei der Buchung auf die Bewertungen achten und sich Photos ansehen. Ansonsten hilft auch ein wenig Instinkt. An der Via del Gonfalone hatten wir es prima angetroffen. Achtung: In den meisten B&Bs ist das Frühstück sehr italienisch, d.h. Kaffee und irgendwelchen Süßkram. Wir bekamen noch herzhaft belegtes Gebäck, Saft und Joghurt dazu. Das ist luxuriös für ein italienisches Frühstück.
Von dort aus ließ sich jedes gewünschte Ziel gut erreichen. Bummeln in der Altstadt und in Trastevere war angesagt. Trastevere ist neben der Altstadt eine der reizvollsten Gegenden in Rom. Ein Bummel durch die kleinen Gassen ist einfach herrlich. Man braucht keine Angst zu haben, wenn man sich verläuft. Eine Bar für einen Cafe findet sich überall und in Zeiten von Navigationssystemen auf dem Smartphone ist das eh‘ egal. Verlaufen lohnt sich.
Natürlich kommt man in Rom an den vielen wunderbaren Kirchen nicht vorbei. S. Maria in Trastevere gehört zu den schönsten Kirchen in Rom.
Es ist allerdings sehr lange her, daß ich zuletzt dort war und so hatte ich schon fast wieder vergessen, wie schön die Kirche ist.
Wunderbare Fresken und ein traumhaft schönes Apsismosaik der Krönung Mariens erwarten den Besucher. Es lohnt sich, eine Zeit in der Kirche zu verbringen und die Kunstschätze anzuschauen. Eine Kapelle links von der Apsis lädt zum stillen Gebet ein. Es ist bei allem Tourismus in römischen Kirchen ein guter Brauch, eine Kapelle für das Gebet bereit zu halten. Das wird auch allgemein respektiert.
Auf einem Epitaph in S. Maria in Trastevere fand ich diese Mahnung:
Man bedenke dies! Und daß mir jetzt keiner jammert, ich wolle ihm das „Katholischsein“ absprechen. Es geht nicht darum, ein Urteil zu fällen, es geht darum eine Richtlinie der Beurteilung zu finden. Gerade in dieser Zeit, wo Rom sehr in Aufruhr ist und für Aufruhr sorgt, sei das immer wieder, wieder und wieder betont: Eine Einheit ohne Rom kann es nicht geben.
Am Tiber entlang gehen ist ganz nett. Nett ist es auch, von einer der zahlreichen Bücken in der Stadt Rom direkt an den Tiber hinunter zu steigen und dort spazieren zu gehen. Es ist dort unten erstaunlich ruhig. Von dem allgegenwärtigen römischen Verkehrslärm hört man dort unten nicht mehr so viel.
Auf der Tiberinsel, deren Besuch sich auf jeden Fall lohnt, befindet sich die Kirche S. Bartholomae, wo sich das Grab des Hl. Bartholomäus befindet. Ebenfalls finden sich in der Kirche auf den Seitenaltären Gegenstände aus dem Besitz von Märtyrern unseres Jahrhunderts. Christen sind die nach wie vor die am meisten verfolgte Religion. In vielen Staaten der Welt können Christen ihren Glauben nicht ohne Bedrängnis, Verfolgung und zuweilen Todesgefahr leben. Doch das Blut der Märtyrer ist der Samen für neue Christen. Die aus der Bedrängnis kommen geben Zeugnis für Christus. Ein Zeugnis dieser Art ist in den ausgestellten Gegenständen zu sehen.
Ein wenig Shopping noch in der Via Cola di Rienzo. Dort kaufen auch die Römer ein. Viele der Shoppingzeilen besonders in der Umgebung der Spanischen Treppe oder am Via del Corso sind doch sehr auf Touristen ausgelegt. Dem entsprechend sind die Preise. In der Via Cola di Rienzo kann man das eine oder andere Schnäppchen machen, doch auch dort gilt es, Preise zu vergleichen. Abgesehen davon ist es ein schöner Weg von der Piazza del Risorgimento an den Tiber. Für das Gewicht seiner Einkaufstaschen ist allerdings jeder selbst verantwortlich.
Und sehr schnell ist so ein Kurztrip wieder beendet. Noch eben die Sonntagsmesse in der S. Maria del Anima mitfeiern. Die deutsche Nationalkirche steht so ganz und gar im Zeichen des Doppeladlers. Das Haus Habsburg hatte sich der Anima angenommen und sie gefördert. Es ist ein wenig wie Zuhause in der Ferne, wenn man in der Anima ankommt. Während man in Rom kein Gesangsbuch in der Kirche kennt, liegt hier selbstverständlich das Gotteslob hinten in der Kirche. Dankbar für eine schöne Sonntagsmesse und eine beeindruckende Predigt machen wir uns auf den Weg.
Eine schnelle Cafe noch am Wegesrand, dann wartet schon fast der Transfer zum Flughafen. Herziger Abschied im B&B, wo wir wirklich lieb und sehr persönlich aufgenommen wurden.
Bei Abflug am Nachmittag ist es in Rom 22° C und wolkig. Die Wolken ignorieren wir mal freundlich. Bei der Landung in Düsseldorf sind es gerade noch 2° C. Mit 20 Grad Unterschied friert man sich dann wieder durch den Alltag.
Schade. Arrivederci Roma …
… bis bald.