Angewidert am Montag

Die Attacken auf Papst und Kirche mögen krass sein. Am Ende sind sie doch nur Nachricht oder Kommentar. Die Kirche bleibt.
Was mit Kaffee beginnt mag mit Single Malt enden: Der Montag. – Foto: Pixabay

Der erste Arbeitstag der Woche ist ja sowie nicht gerade der angenehmste Tag. Mit viel Kaffee ist der in der Regel zu bewältigen. Doch heute ist ein besonders widerlicher Montag. Bäh!

Episkopen hyperventilieren

Angefangen vom deutschen Aufregungswettbewerb des Episkopats unter dem Motto wer wirft die mieseste Verbalattacke gegen Papst Benedikt und dem spießig teutonischen Laienfunktionärskapertheater über die Zweinullerblasphemikerinnen, die dem Papst den Namen nehmen wollen, bis hin zu 125 queeren Kirchenmitarbeiter, die mir unbedingt ihre sexuellen Vorlieben mitteilen wollten, vergeht einem die Lust am Start in die Arbeitswoche.

OK, es gibt Arbeit. Es ist alles das zu melden und zu kommentieren. Das ist der Job. Und Job macht Spaß und letztendlich darf man sich mit nichts gemein machen. Mit dem Gegenteil auch nicht.

Ja, das gibt es. Dochdoch. Sage und schreibe ein Bischof hat sich für Papst Benedikt ausgesprochen. Das melden wir.

So laufen sie denn

So geht der Tag dahin und die Nachrichten laufen durch. Ein Blick bei diesen Kollegen hier, ein Blick bei jenen Kollegen dort. Der emeritierte Papst hat schlechte Karten. Es ist wieder so, wie es in den Jahren seines aktiven Pontifikats war. Verflixt, wo sind die katholischen Blogger geblieben?

Aber wenn der Job getan ist, am Abend, aber auch zwischendurch, dann bleibt so ein widerwärtiger Geschmack im Mund zurück. Vieles von dem erlebten ereignet sich zumindest formal im Binnenraum der Kirche. Blasphemie, Unzucht, Verleumdung, üble Nachrede und so weiter und so weiter. Die Ecclesia militans zeigt sich gerade mal wieder von ihrer abstoßendsten Seite. Und in ein paar Wochen haben wir wieder das Gejaule wegen der zunehmenden Kirchenaustritte. Eines Tages, so vermute ich immer stärker, könnte auch ich irgendwo in der Kirchenstatistik als ausgetretener versteckt sein. Der Grund wird dann aber immer noch nicht das gewesen sein, was uns orwellgestählte Vollapostaten unter Pontifikalien erklären: Mangelnde Reformen. Denn auch wenn der letzte gläubige Katholik den Weg zu den Piüssen gefunden hat, wird man immer noch betonen, man müsse endlich Frauen zu Priesterinnen weihen und den Zölibat und die Sexualmoral aufheben.

Jammerlappen

Wie dieses Gejammer nervt. Wenn ein Bischof meint, es müsse in seinem Bistum weibliche Priester geben, dann soll er sich doch endlich welche weihen. Wenn doch endlich mal einer von diesen reformbesoffenen Maulhelden den Schneid hätte, das zu tun, was sie fordern. Dann nämlich wüssten wir endlich, was passiert. Also ja, wir Katholiken wissen es. Wer im CIC lesen kann, kann es auch wissen. Aber nein. Sie trauen sich nicht. Sie kleben an Dienstwagen, Dienstwohnung, dem üppig fließenden Mammon und den Privilegien. Also tun sie es nicht, also geht es weiter so und somit gehen uns auch nicht die Nachrichten aus. Sehr gut, aus Sicht des Journalisten sehr gut. Wir machen uns mit nichts gemein.

Ein Single Malt zum Schluss

Und so endet auch dieser Montag, der mit einem Kaffee begonnen hat, mit einem guten Single Malt und der Einsicht, dass auch im katholischen Journalismus gilt: Bad news are good news.

Und wer es nicht verstanden hat, die Moral von der Geschichte:
Der Kirche ist von ihrem göttlichen Stifter Bestand verheißen. Ihr kriegt sie nicht kaputt.
Bätschi!… äh … wollte sagen: Prosit!