Valentin setzte in heidnischer Umwelt sich für die Ehe ein und wurde enthauptet. Der Märtyrer wird gerade wieder entdeckt und an seinem Gedenktag werden Segnungsgottesdienste gefeiert, die den Heiligen nicht erfreuen dürften.
Soeben erreichte mich eine SMS (wie altmodisch!) von der Telekom. Fast hätte man ja einen Brief auf Bütten mindestens aber ein Fax erwartet, das wäre stylisch vintage, aber SMS, nunja. Es war nett gemeint. Zum Valentinstag, dem 14. Februar, De feria, Commemoratio S. Valentini Presb. et Mart.
4. Klasse, Farbe: violett, gibt es einen Klingelton zum freien Download. Aber ob die Marketingleute der Telekom wissen, wer der Heilige Valentin war und wofür er stand?
Es gibt nichts gutes, außer man tut es. Also schrieb ich es ihnen. In diesen schönen queerdiversen Zeiten, in denen sich sogar die Kirche (zumindest in Paderborn) von der heteronormativen Bipolarität der Menschen, wie sie der Schöpfung Gottes entspricht, ist natürlich auch der Heilige Valentin ein größeres Risiko.
Segen für alle
Bislang noch nutzt man den Tag als Segenstag für „Liebende“ jeglicher Art. Also auch innerkirchlich wird der Heilige Valentin für Aktionen in Beschlag genommen, derer er sich als Priester sicher zu erwehren gewusst hätte. Es geht sogar soweit, dass o.g. Erzbistum behauptet, der Heilige habe Liebende auch entgegen gesetzlicher Vorschriften und gesellschaftlicher Ansichten gesegnet(sic!) haben. Für sie die Liebe das Entscheidende gewesen und für diese Liebe her er Gottes Segen und Beistand erbeten. Quelle.
Einen Heiligen, der sich für die katholische Ehe nicht nur eingesetzt eingesetzt hat, der sogar dafür enthauptet wurde, so zu vereinnahmen ist dreist. Aber die synodalistisch-deutschkatholische Gemeinschaft ist dreist genug auch viele andere katholische Glaubensfragen zeitgeistkonform umzudeuten.
Konzilsablehner
Das soll uns Katholiken nicht stören, wir wissen, was wir am Heiligen Valentin haben. Valentin ist übrigens im nachkonziliaren liturgischen Kalender nicht mehr bedacht. Ob es gerechtfertigt ist, zu sagen, die Valentinstagssegner lehnten das Konzil ab? Sicher, ganz sicher sogar. Aber sicher anders, als zunächst gedacht. Denn auch das zweite Vatikanische Konzil hat sich eigentlich recht eindeutig zur Ehe geäußert und an den konziliaren Stellungnahmen zur Ehe ist nichts divers oder queer.
Nungut, zurück zu den freundlichen Menschen von der Telekom. Für das Geschenk zum Valentinstag habe ich mich höflich bedankt und folgende Mail geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
per SMS teilten Sie mir mit, dass Sie ein Geschenk zum Valentinstag für mich haben. Das hat mich sehr gefreut.
Der heilige Valentin von Rom, dessen wir (die Kirche) am 14. Februar eines jeden Jahres gedenken, ist ein antiker christlicher Märtyrer, der enthauptet wurde. Valentin war der Überlieferung nach ein armer, ehrsamer Priester, der ein blindes Mädchen geheilt haben soll. Hilfe und Trost Suchenden schenkte er eine Blume aus seinem Garten.
Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. traute er Liebespaare nach christlichem Zeremoniell und half in Partnerschaftskrisen; deshalb wurde er enthauptet.
Seine besondere Verehrung durch Paare geht also genau darauf zurück, dass sich der Heilige für die christliche Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als lebenslangem Bund mit Offenheit für Kinder eingesetzt hat. Mehr noch, er hat Paaren in Krisen geholfen, die Treue zu wahren.
Es ist ein sehr schönes Zeichen in einer Zeit, in der Beziehungen zwischen Menschen immer instabiler werden, in denen auch die Klarheit über das Wesen der Ehe immer mehr schwindet, an einen solchen großen Heiligen zu erinnern. Vielleicht senden Sie künftig bei SMS mit Geschenken zu wichtigen christlichen Festtagen an denen wir bedeutender Heiliger gedenken, einen Link zum Heiligenlexikon mit. Den Heiligen Valentin finden Sie hier:
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienV/Valentin_von_Rom.html
Herzliche Grüße
Meine Mail an die Telekom
Noch drei Tage bis Valentin.
Vielleicht kann man an dem Tag ein Stoßgebet zum Heiligen Valentin senden, der sich ja sehr für die Ehe eingesetzt hat, denn in der Kirche unserer Tage in unserem Land versucht man gerade das sechste Gebot abzuschaffen. Heiliger Valentin bitte für uns und für alle Ehepaare und für alle, die heiraten wollen.