Das Kind muß einen Namen haben. Und darum wird es dieser. Das Kind ist in diesem Fall eine neue Kolumne auf meinem Blog. Alle Beiträge der Kolumne werden später auch auf einer eigenen Seite erreichbar sein. Natürlich erscheint ein Link zur Kolumne auf Facebook und bei Twitter. Wer mir dort folgt, verpaßt keinen Artikel der Kolumne.

media septimana

Der erste Artikel beschäftigt sich zunächst einmal mit dem Namen, der vielleicht eigenartig erscheinen mag.

Der Mittwoch wurde im Mittelalter meist als Feria quarta (vierter Tag) oder Dies Mercurii genannt. Seltener nannte man ihn Media septimana = Hälfte der Woche.

Im Jahr 1975 wurde von ISO, der internationalen Gemeinschaft für Normungen festgelegt, daß ab Januar 1976 der Montag der erste Tag der Woche ist. Eine international gültige Norm gab es bis dahin nicht. In Deutschland galt bis Dezember 1975 die DIN 1355, die den Sonntag als den ersten Tag der Woche festlegte.

Nun mag man spekulieren, wie antichristlich oder antijüdisch die Regelung der heute international geltenden Norm ISO 8601 ist oder nicht ist. Es galt eine Norm zu finden, welcher Tag der Woche im internationalen Gebrauch die Nummer 1 bekommen soll. Man richtete sich nach dem Beginn der Arbeitswoche, der auf der ganzen Welt – natürlich europäisch/nordamerikanisch dominiert – eben der Montag ist.

Große Verwirrung, denn wer einmal im Kloster war und das lateinische Chorbuch öffnete, fand den Montag als zweiten Tag benannt, nach dem Tag des Herrn, der er erste Tag im Reigen der Wochentage ist.

Ups!

Das Christentum orientiert sich bei der Ordnung der Woche an zwei wesentlichen Faktoren. Da ist zunächst die Erschaffung der Welt. Am ersten Tag der ersten Woche beginnt Gott sein Schöpfungswerk. Damit ist der Sabbat der siebte Tag. Das andere Faktum ist die Auferstehung. Jesus Christus ist am ersten Tag der Woche, das war der Tag nach dem Sabbat, auferstanden. Folglich ist der Sonntag der erste Tag der Woche.

Und nur so macht es Sinn, daß der Mittwoch = Media septimana die Mitte der Woche ist. Sonntag, Montag und Dienstag sind drei Tage, es folgt der Mittwoch und dann wieder mit Donnerstag, Freitag und Samstag drei Tage. Gemäß ISO 8601 ist nämlich erst der Donnerstag der mittlere Tag der Woche.

Mein elektronischer Terminkalender ist natürlich so eingestellt, daß er mit den Sonntag beginnt.

Der recht einfache Nachweis, daß Mittwoch nur dann Mittwoch ist, wenn Sonntag der erste Tag der Woche ist, hat schon reichlich Verwirrung auslösen dürfen. Irgendwie leuchtet das jedem ein, aber wir hören immer davon, daß doch der Montag der erste Tag der Woche ist.

Wie in vielen Bereichen haben sich hier zwei Dinge ereignet:

  1. Der Kommerz hat sich durchgesetzt. Das gilt für viele Bereiche.
  2. Wir haben verlernt in klaren Begriffen zu denken, sonst müßten doch viel mehr Menschen dahinter kommen, daß der Montag gar nicht der erste Tag der Woche sein kann.

Nicht nur darum hatte der Mittwoch für mich schon immer eine gewisse Faszination. Als ich noch jünger war, war Mittwoch der Abend, wo man ausging. Wir haben es „die Woche teilen“ genannt. Das Kind muß einen Namen haben. Und sei es nur, wenn man einen Grund braucht, einen trinken zu gehen.

Später war Mittwoch der Abend, wo ich vor dem Bier erst noch in die Werktagsmesse ging. Auch das gehörte dazu, die Woche zu teilen.

Seit einiger Zeit schreibe ich auf TheGermanZ eine wöchentliche Kolumne, die jeweils am Freitag erscheint. Es erschien mir nun, zum Ende des Sommers hin, eine gute Idee, auf meinem Blog nun die Woche mit einer Kolumne zu teilen. Die Regelmäßigkeit hat einen großen Vorteil. Wenn also meine Kolumne „media septimana“, gut zu erkennen an den Beitragsbild, das ich dafür gemacht habe, erscheint, habt Ihr die halbe Woche geschafft. Natürlich werden auch weiterhin nach Bedarf (des Bloggers … ) hier weitere Artikel erscheinen.

In der Kolumne soll es mal launig mal ernst um Dinge gehen, die gerade mich oder die Welt oder die Kirche umtreiben. Thematisch will ich mich da gar nicht festlegen. Nur der Tag bleibt: Mittwoch, Feria quarta, Dies Mercurii … media septimana.

Meinen Lesern wünsche eine schöne zweite Wochenhälfte und viel Freude an der neuen Kolumne.