Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Wie die „Welt“ berichtete, lehnt das „ZdK“ eine getrennte Unterbringung von Christen und Muslimen in Flüchtlingsheimen ab. Der Präsident der Laienfunktionäre, Thomas Sternberg, warnte im Gespräch mit der Zeitung vor einem „verheerenden Signal“. Er vertrat die Ansicht, wenn man Flüchtlinge „nach Religion getrennt unterbrächte, würde man dem Eindruck Vorschub leisten, wir seien nicht fähig zur friedlichen Koexistenz“.
Nach einem ersten Moment der Sprachlosigkeit ob solcher mitbrüderlicher Kaltschnäuzigkeit des Vorsitzenden des von der DBK anerkannten Laienorganisation in Deutschland, war die Wut zu bekämpfen. Er möge sich doch, ist man zu raten versucht, ein Kreuz um den Hals hängen und mal für ein paar Tage in eine solche Einrichtung ziehen.
Nach Abklingen der inneren Polemik und Überwindung der Sprachlosigkeit muß denn nun doch gesprochen werden. Der oberste katholische Laienfunktionär in Deutschland hat sich mit seiner Äußerung einen Akt der Entlarvung und Demaskierung vorgenommen. Sein Kotau vor dem Götzen der multikuturellen „friedlichen Koexistenz“ zeigt nur zu deutlich wes Geistes Kind hier spricht. Allein der Begriff der „friedlichen Koexistenz“ ist ein Kampfbegriff aus der Zeit des Kalten Krieges, entstanden in Moskau und geschaffen um die Rivalität der Systeme in einem Zustand der Abwesenheit echter kriegerischer Auseinandersetzungen zu beschreiben. Man weiß, daß die ökonomische Theorie von Karl Marx den Untergang des Kapitalismus vorher gesagt hatte, da dieser an seinen eignen Widersprüchen zerbrechen müsse. So ist der Begriff „friedliche Koexistenz“ im Grunde ein Begriff, der den Untergang der jeweils anderen Seite auf Grund deren systemimmanenten Widersprüche vorhersagt. Man kann auch etwas brutal von Vernichtung durch Abwarten reden. Multikulti wird sowieso auf Dauer alle religiösen Differenzen einebnen, so die auf Grund der Wortwahl anzunehmende These. Da kommt es wohl auf ein paar christliche Opfer nicht an.
Dem sozialistischen Kampfbegriff „friedliche Koexistenz“ geht ein „wir“ voraus, welches die Fähigkeit zu eben dieser „friedlichen Koexistenz“ haben solle. „Wir“, das sind also die in unserer Gesellschaft, die die multikulturelle Einebnung vorzunehmen haben. Würde man nun Christen und Muslime in Flüchtlingsunterkünften trennen, so wäre dies ja ein Eingeständnis, daß es unüberwindliche Hürden im Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen gäbe. Man würde womöglich zugeben, daß die multikulturelle Gesellschaft für immer eine Utopie bleiben wird. Zwar entspricht dies der Realität, doch die Einsicht darin scheint nicht weit verbreitet.
Das christliche Hilfswerk Open Doors hatte in der vergangenen Woche in einer Studie zur Christenverfolgung in deutschen Asyl- und Flüchtlingsheimen vorgestellt. Erwartungsgemäß hat das gesellschaftliche Establishment mit Entsetzen auf die Studie reagiert und – so geschehen in einem FAS-Artikel – die Studie massiv angegriffen. Open Doors hat sich durch eine systematische Widerlegung der Thesen in der FAS zur Wehr gesetzt. Auch Sternberg, der oberste katholische Laienfunktionär, widerspricht Open Doors insbesondere darin, daß das Hilfswerk getrennte Unterbringung von Christen und Muslimen verlangt.
Man erkennt das Prinzip und ist erschüttert. Die Christen, die vor Krieg, Terror und Verfolgung in unser Land flüchten, werden hier nicht ausreichend davor geschützt, in Flüchtlingsheimen gerade denen erneut ausgesetzt zu sein, die sie aus ihrer Heimat vertrieben haben. Und es ist ausgerechnet ein christlicher Funktionär, der hier durch Abwiegeln und Beschönigen diesen Umstand klein zu reden versucht.
Wer solche Freunde hat, braucht wirklich keine Feinde mehr. Das „ZdK“ hat sich – hier in Gestalt seines Präsidenten – mal wieder mit aalglatt und stromlinienförmig im gesellschaftlichen Mainstream gezeigt. Die Fleißkärtchen, die es dafür gibt sind mit dem Blut der verfolgten Christen gedruckt.
Es fällt schwer, den Ekel, der einen dabei befällt in Worte zu kleiden, die nicht justiziabel sind.