Das Passwort – Aufzucht und Pflege

Wie lautet Ihr Passwort? 1234 oder qwert oder gar Ihr Name? Würden Sie ihre Kreditkarte öffentlich herum liegen lassen? Das Passwort ist nämlich wie eine Kreditkarte. Besonders das Passwort zum Mailaccount ist brandgefährlich. Ist es einmal geknackt, sind die anderen Accounts, womöglich sogar der Zugang zum Bankkonto nur noch ein Klacks. Auch das Amazon- Konto ist unterm Strich eine Kreditkarte. Überflüssig zu sagen, daß so ein Konto mit Schatzi123 nur schlecht geschützt ist.

Gerade kurven mal wieder Videos mit Schadsoftware durch Facebook. Hacker bemächtigen sich eines Profils und verschicken eine PN mit diesen Videos an alle Freunde. Das muß nicht sein! Man kann sich, seinen Account und seine Freunde besser schützen. Das ist gar nicht so schwer.

Meine Passwörter sehen ungefähr so aus: #8RuInphkqFov^uQ meistens noch viel länger. Und nein, es nicht klingonisch, Sie petaQ!

Ein Passwort mit 16 Stellen ist schon recht knapp. Mehr ist sicherer. Mit 18 oder 20 Stellen ist man schon gut dabei. Noch vor 20 Jahren hat es Wochen oder Monate gedauert, mit den damals zur Verfügung stehenden Computern ein sechsstelliges Passwort zu knacken. Heute wäre das eine Sache von Minuten. Also auch „HalloTrottel“ reicht nicht. Worte sind ohnehin ungeeignet. Nur Buchstaben ist auch unzureichend. Es sollten auch Zahlen und Sonderzeichen drin sein.

Natürlich kann sich niemand solche Passwörter merken. Das ist auch nicht nötig. Die Technik hilft uns da weiter. Eine Google- Suche nach Passworttresoren hilft schnell weiter. Wird man fündig, dann ist die Entscheidung fällig, welchen man nimmt. Im Grunde eine Geschmacksfrage. Das Programm sollte die Passwörter verschlüsselt aufbewahren und nur verschlüsselt übertragen. Ein solcher Passworttresor speichert nicht nur alle Passwörter in einer Cloud, er hilft neue Passwörter zu generieren und zu verwalten. Die Passwörter im Browser zu speichern ist wenig hilfreich. Sie können von außen ausgelesen werden.

Natürlich ist es so eine Sache, seine Passwörter irgendwo gespeichert zu wissen, doch die Tresore verschlüsseln das jeweilige Passwort und es wird nur vor Ort im Klartext benutzt. Das ist deutlich sicherer als alles andere. Wenn man den Tresor installiert hat, sollte man alle – die wichtigen zuerst – Accounts mit neuen, langen nicht so leicht zu knackenden Passwörtern versehen. Der Tresor hilft dabei.

Er hilft sogar plattformunabhängig. Nutzt man unterschiedliche Computer, sowie Smartphone und Tablet, so stehen sie per Programm oder App gut geschützt auch hier zur Verfügung. Das ist der große Vorteil. Die Programme werden immer besser und dienen auch als Notizzettel für das WLAN- Passwort und vieles andere mehr. Was man ihnen anvertraut, muß man selber entscheiden. Ob man den Zugang zum Onlinebanking nicht doch besser nur im Kopf aufbewahrt, sollte man nach persönlicher Merkfähigkeit entscheiden.

Es gibt keine 100%-ige Sicherheit. Aber man kann es kriminellen so schwer wie eben möglich machen, in der Haus, das Auto und auch eben den Mailaccount, Facebook oder anderes einzudringen. Die Art der möglichen Straftaten ist zahlreich. Vom Diebstahl auf dem Konto bis hin zum Versenden von Erpressungssoftware über den Mailaccount. Da gibt es eine ganze Menge.

Wenn man schon mal dabei ist, dann kann man auch gleich die Mailadressen angehen. Ein Mailaccount hbz5765ghjkg@[irgendeinfreemailer].[tld] ist schnell angelegt. Ob Facebook oder Instagram oder Twitter, man kann es auch damit Hackern noch einmal zusätzlich schwer machen, in den eigenen Account einzudringen. Leicht zu merken: alles, was man sich nicht merken kann, macht es Hackern schwieriger. Da der Passworttresor auch den Nutzernamen, meist der Mailaccount, speichert, verliert man auch hier nicht so leicht die Übersicht.

Das Hase und Igel – Spiel zwischen Nutzern und kriminellen Hackern geht weiter. Seien Sie der Igel!