Die Synodalen-Weg-Geher überschätzen sich. Viele glauben allen Ernstes den Untergang der Kirche verhindern zu müssen. Doch mit Irrtum und Spaltung verhindert man gar nichts.
Petersdom in Rom — Foto: Pixabay

Es ist synodaler Weg. Schon bemerkt? Nein, macht nichts. Es interessiert ohnehin kaum jemanden. So ganz stimmt es nicht mehr, denn der synodale Weg hat angesichts Münchener Gutachten und der medial orchestrierten Aktion „Outinchurch“ tatsächlich die kirchliche Filterbubble durchbrochen. Aber in unserer schnelllebigen Zeit wird das morgen vergessen sein. Was auf dem synodalen Weg passiert, wird kaum jemand wissen, der sich nicht sehr intensiv mit der Materie beschäftigt hat. Es werden am Ende tausende Seiten Papier (resp. pdf) sein, die diese Veranstaltung produziert haben wird.

Reichlich Irrtümer

Man braucht im Grunde nur ein wenig Katechismuswissen, um erkennen zu können, wie viele Irrtümer von den „Synodalen“, wie sich die Teilnehmer irriger Weise nennen, in die Welt gesetzt werden. Der Synodale Weg ist keine Synode und er ist kirchenrechtlich in keiner Weise verbindlich. Für Katholiken gilt sogar, dass sie entschieden abzulehnen und zurückzuweisen sind, sobald sie erkennbar Irrtümer enthalten.

Etwas verwirrend ist die Selbstüberschätzung der Teilnehmer dieser maßlos überteuerten Luxusveranstaltung, die sich die finanziell reiche, aber an Glauben arme Kirche in Deutschland leistet. Von Jahr zu Jahr treten mehr Menschen aus der Kirche aus. Auch im vergangenen Jahr dürfte es ein Rekord gewesen sein. Allein, die Einnahmen der Kirche ficht das nicht an. Die Kirchensteuer ist weiterhin gestiegen.

Das Ende ist nahe

Nun war von mehreren Teilnehmern dieser bundesweiten kirchlichen Gesprächsveranstaltung mit dem Namen synodaler Weg zu hören, dass das Ende der Kirche bevorsteht, wenn der sogenannte synodale Weg nicht erfolgreich sei. In der Aktuellen Stunde zur aktuellen Lage zu Beginn der Veranstaltung gab es zahlreiche Meldungen, die in diese Richtung gingen. Nun ist das Ziel dieser Veranstaltung von Deutscher Bischofskonferenz und dem sogenannten Zentralkomitee deutscher Katholiken allerdings eine weitestgehende Dekonstruktion der Glaubens- und Sittenlehre der Kirche. Zu diesem Zweck wurden gestern die „Zeichen der Zeit“ zu einem locus theologicus befördert. Neben dem Geist des Konzils ist also auch dessen kleiner Bruder der Zeitgeist nun Lehrmeister der teutonisch postkatholischen Kirche.

Nur solcherart Reformen, in Verbindung mit Abschaffung des Zölibat, Frauenweihe, Ehe für alle, Abschaffung der kirchlichen Sexualmoral und vielen anderen zeitgemäßen Ideen sollen die Kirche retten. Es gibt dann, nachdem nun seit Jahrzehnten dieselben immer wieder abgelehnten Forderungen wieder und wieder und wieder von selbsternannten Reformern vorgetragen wurden, doch ein paar Neuerungen. Die Genderideologie soll Bestandteil kirchlicher Lehre werden. Schöpfungstheologisch ist das Blödsinn, trotzdem hicksen einige was von „Synodal:innen“ in der Veranstaltung herum. Was damit gemeint sein soll, ist unklar, stört aber nicht weiter.

Apokalypse oder so

Halten wir also fest, wenn nicht im nächsten Jahr die ersten geschieden, (wieder-)verheirateten Transpersonen zu Priester:innen geweiht worden sind, geht die Kirche mit Karacho unter. Dagegen war der Crash der Titanic gegen den Eisberg ein lockeres Badeevent. Wie konnten wir nur die vergangenen 2000 Jahre überleben?

Nun ist nicht zu leugnen, dass die Kirche in Westeuropa in einer wahrhaft existentiellen Krise ist. Es ist nicht auszuschließen, dass die Kirche in zehn oder zwanzig Jahren hier keine wirklich große Rolle mehr spielt. Der Grund für die Kirchenkrise ist eine Glaubenskrise. Der Grund für die Glaubenskrise ist eine Krise der Katechese. Nun ist der Schluss Katechese erzeugt Glauben nicht nur unzulässig, er ist mehr noch sogar unsinnig. Es ist ja auch nicht so, als glaubten die Menschen in diesem Land nichts. Nur ist der meiste Glaube schlicht unsinniger Aberglaube. Das geschieht nicht aus Bosheit, es geschieht aus Unwissen.

Abwärts immer

Die letzte große Synode der Kirche in Deutschland, die Würzburger Synode hat den Religionsunterricht zu einem unsinnigen Laberfach gemacht. Katholischen Eltern ist zu empfehlen, ihre Kinder aus dem Religionsunterricht herauszunehmen, wenn dort Unsinn oder Häresien gelehrt werden. Stattdessen besser zu Hause den Katechismus lesen. Fakt ist, die Katechese, die Unterweisung im Glauben der Kirche ist ein Totalausfall.

Die Krise der Kirche ist also vor allem auch dadurch gekennzeichnet, dass die Gläubigen selber kaum wissen, was die Kirche glaubt und lehrt. Nicht also Reformen würden die Kirchenkrise erfolgreich bekämpfen, sondern Mission und Katechese.

Der Untergang fällt aus

In einem aber kann man die „Synodalen“ wirklich trösten. Bei der Berufung des Petrus zum ersten und obersten Hirten der Kirche und zum Vorgänger aller römischen Päpste gab er ihm bezüglich der Kirche eine Verheißung:

„Et portae inferi non praevalebunt adversus eam“

Mt 18,18

Ahnt man, wie lächerlich es wirkt, wenn sogenannte Synodale die Kirche des Herrn retten wollen, indem sie die Lehre des Herrn so verändern, dass sie gerade jenen „portae inferi“ entsprechen soll, die ja gerade die Kirche niemals überwinden werden soll.

Also noch mal zum Mitschreiben, die Kirche wird es – unter eschatologischem Vorbehalt – auch dann noch geben, wenn in Jahrhunderten Theologiestudenten den synodalen Weg von DBK und „ZdK“ als die theologische Katastrophe studieren werden, die er nun einmal ist. Retten wird uns diese Gruselveranstaltung vor gar nichts.