Erst einmal die gute Nachricht: Die Wahl in den USA ist vorbei. Man hat uns im deutschen Medienzirkus in den vergangenen Tagen klar gesagt, daß der Sieg von Clinton garantiert ist. Dennoch fragte ich mich gestern Abend, wie es soich wohl anfühlen würde, wenn Donald Trump heute morgen US- Präsident ist. Die nächste gute Nachricht: Die Sonne scheint.

Allen Unkenrufen zum Trotz ist also die Welt nicht untergegangen und ganz zum Ende seiner Amtszeit hat Präsident Obama noch einmal Recht behalten. Auch heute ist die Sonne aufgegangen.

Noch eine gute Nachricht: Clinton ist es nicht geworden. Viele ungeborene Kinder erhalten so eine Chance auf ihr Leben. Auch das ist eine gute Nachricht. Gibt es überhaupt eine schlechte Nachricht heute? Ja, die gibt es. Donald Trump ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Man sieht, der Knoten hätte sich nicht auflösen lassen. Selten zuvor war eine Wahl so sehr eine Wahl zwischen zwei objektiv derart ungeeigneten Kandidaten. Niemand kann am heutigen Tag vorhersagen, wohin sich das politische Schicksal der USA entwickeln wird.

Der neue US Präsident hat derweil seine erste Rede gehalten und wirkte darin sehr ruhig und gelassen. Der Wahlkampf ist auch für Mr. Trump offensichtlich nun vorbei. Trump ist ein erfolgreicher Unternehmer. Er sollte wissen, wenn die Kampagne vorbei ist, kommt die Arbeit. Diese zu tun, scheint seine Absicht zu sein. Ob er ein guter Präsident geworden sein wird, werden wir in vier Jahren wissen. Wir werden dann auch wissen, wohin sich die USA entwickelt haben.

Von Frust und Entfremdung zwischen dem Volk und den Eliten ist nun auf allen Kanälen die Rede. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, findet das bestätigt. Politik, Medien, gesellschaftlich bedeutende Verbände, Gewerkschaften und nicht zuletzt auch Kirchen ergehen sich darin, sich ihre Welt nach ihrem Gusto zu stricken. Man achtet die Rechte echter oder vermeintlicher Minderheiten und hört auf die Stimmen von Minderheitsvertretern mehr als auf die Stimme des Volkes. Ein Nimbus der Belehrung hat das Hören und Sehen auf die wahren Bedürfnisse der Menschen abgelöst. Da ist zuweilen so eine Clownerei wie neuer Genderlehrstuhl wichtiger, als die realen Bedürfnisse von Familien. Das rächt sich am Ende, denn auf Dauer machen die Menschen das nicht mit.

Große Politik gehört ohnehin schon lange der Geschichte an. Es wird auf Sicht gesteuert und es werden schlechte Gesetze durch noch schlechtere verschlimmbessert. Egal ob es um Steuern, Sozialleistungen, Gesundheit oder Arbeit, um Migration oder Bildung geht. Der große Wurf ist nicht in Sicht. Ein großer Wurf, der den Menschen Hoffnung macht, erst recht nicht. Die Ideologie dominiert die Entscheidungen und minorisiert die wahren Bedürfnisse der Menschen vor Ort. Das sucht sich ein Ventil. In den USA heißt dieses Ventil Donald Trump und ist nun der 45. Präsident der USA.

Ob unsere Eliten nun die richtigen Schlüsse ziehen, wird abzuwarten sein.

Wohin die USA steuern, werden wir im kommenden Jahr sehen.

Auch wenn sich jetzt gerade Wolken vor die Sonne schieben, sie wird auch wieder scheinen. Das ist sicher.